Lichtquellen (Bird Lamp)

Lichtquellen (Bird Lamp)

Wellensittiche nehmen das Licht ganz anders wahr, als der Mensch. Dabei unterscheidet sich nicht nur das sichtbare Farbspektrum der Lichtquellen, sondern auch die Lichtfrequenz, die als Flackern wahrgenommen wird.

Wie sehen Wellensittiche?

Jede Farbe, die wir wahrnehmen besteht aus Lichtwellen in einem bestimmtem Frequenzbereich (Wellenlängie in Nanometer).

Das menschliche Auge kann die Farben Rot (565 – 620 Nm), Grün (510 – 540 Nm) und Blau (450 – 480 Nm). Somit liegt das Farbspektrum, das ein Mensch wahrnehmen kann, im Bereich von 400 bis 750 Nm (Wellenlänge).

Wellensittiche hingegen können zusätzlich noch Farben im Bereich von 300 bis 400 Nm (UV-Licht) sehen. Während Gegenstände und Flächen in diesem Farbbereich für uns schwarz, grau oder diffus erscheinen, werden diese von Wellensittichen als farbig wahrgenommen.

Das erweiterte Farbspektrum der Vögel ermöglicht diesen zum Beispiel den Reifegrad von Früchten, Beeren oder Gräsern besser zu unterscheiden, während diese für den Menschen alle gleich ausschauen. Des weiteren helfen die, für uns nicht sichtbaren, Farben im Gefieder diesen bei der Partnersuche.

Problem der Lichtfrequenz

Auch im Hinblick auf die Frequenz von künstlichem Licht ist das Auge des Wellensittich deutlich sensibler.

Während das menschliche Auge bereits Licht mit einer Frequenz von 50 Hz als flackerfrei wahrnimmt, tritt dieser Effekt beim Wellensittich erst ab 150 Hz ein.

Das bedeutet, dass ein Licht, das uns flackerfrei erscheint, das Wellensittichauge einem ständigen Flackern aussetzt und somit über kurz oder lang zu Nervosität, Unausgeglichenheit oder sogar zu Erkrankungen führt.

Somit ist es ausgesprochen wichtig, dass im Zimmer und über dem Wellensittichkäfig eine “flackerfreie” Beleuchtung mit Frequenz von über 150 Hz verwendet wird. So wird z.B. bei Leuchtstoffröhren ein spezielles elektronisches Vorschaltgerät (EVG) benötigt.

Wie kann ich feststellen, ob das Leuchtmittel flackert?

Mit einem normalen Smartphone kann man leicht testen, ob ein Leuchtmittel flimmert bzw. flackert (= Licht-Flicker).

Dazu wählt man auf dem Smartphone für die Kamera die Funktion “Video” und geht mit dem Gerät möglichst nah an das Leuchtmittel (ohne Aufnahme!).

Flickertest

Flickert das Licht, sieht man auf dem Bildschirm hellere und dunklere Streifen (Interferenzen)1Interferenz zwischen der Lichtfrequenz und der Anzeigefrequenz (meist 30 FPS). Je stärker der Kontrast zwischen den hellen und dunklen Streifen ist, um so größer sind die Helligkeitsschwankungen bzw. um so stärker ist das Flickern.

Achtung: Lampen, die gedimmt werden können, immer auf 100% stellen, da die Dimmung meist mittels Pulsweitenmodulation erfolgt und somit zwangsläufig zu Interferenzen führt.

UV – Lichtanteil

Vor allem für das Licht über dem Käfig ist neben der Lichtfrequenz der Beleuchtung auch der abgegebene UV-Anteil im Licht von großer Bedeutung, der dem Lebensraum der Wellensittiche entsprechen (12% UVA & 2,4% UVB) sollte. Das bedeutet, dass weder Tageslichtlampen (kein UV-Anteil) noch Lampen für Reptilien (anderer Lebensraum) geeignet sind.

Neben der Farbwahrnehmung ist das UV-Licht auch erwiesenermaßen für die Produktion des Vitamin D3 unabdingbar, da in geschlossenen Räumen ein Großteil der UV-Strahlung von den Fensterscheiben absorbiert wird.

Bird-Lamp bzw. Vogellampe

Während für die normale Zimmerbeleuchtung ein “flackerfreie” Leuchtmittel ausreicht, sollte man für die Käfigbeleuchtung aus den oben beschriebenen Gründen unbedingt eine “Bird Lamp” bzw. Vogellampe verwenden, die nicht nur flackerfrei ist, sondern auch einen geeignetem UV-Anteil besitzt.

Vogellampe

Eine “Bird-Lamp” muss allerdings in der Regel nach 12 Monaten (siehe Anleitung) ausgetauscht werden, da der UV-Strahlung nach einem gewissen Zeitraum immer schwächer wird.

Empfehlungen

Bird-Lamps werden im Großen und Ganzen entweder als Leuchtstoffröhre oder als Compact-Lampe (E27) angeboten.

Ich persönlich bevorzuge aus folgenden Gründen Leuchtstoffröhren:

  • Leuchtstoffröhren decken durch ihre Länge einen größeren Bereich des Käfigs ab und können somit näher am Käfigangebracht werden.
  • Wenn man direkt unter der Leuchtstoffröhre eine Sitzstange (< 60cm) anbringt, können die Wellensittiche dort ein “Sonnenbad” nehmen, ohne dass die UV-Strahlung durch zu großen Abstand abnimmt.
  • Leuchtstoffröhren gibt es für verschiedene Käfiggrößen in verschiedenen Längen und Leistung.
  • Die Leuchtstoffröhren sind meist günstiger (Austausch nach 12 Monaten).

Geeignete Produkte:

Zusätzliche Informationen:

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