Nicht alle Spielzeuge sind für Wellensittich ungefährlich, daher ist es beim Einkauf bzw. beim Basteln wichtig zu wissen, worauf man achten muss.
Besonders im Handel gibt es oft „billige“ Produkte aus ungeeigneten Materialien oder es fehlt der Hinweis, für welche Vogelart diese gedacht sind.
Spielzeuge aus Plastik oder Kleinteile
Bei Spielzeugen aus oder mit Kunststoff ist große Vorsicht geboten, da Wellensittich bekanntermaßen alles anknabbern und Kleinteile leicht verschlucken können.
Mögliche Risiken:
- Verschlucken abgeknabberter Stücke oder von Kleinteilen
- Vergiftung durch enthaltene Weichmacher
Eine Ausnahme bildet Polycarbonat, das selbst den Schnäbeln von Papageien stand halten kann.
Alternativen:
- Naturmaterialien (z.B. Kork, Weide, usw.)
- Polycarbonat
Gefärbte Spielzeuge bzw. Naturmaterialien
Je bunter und glänzender die Farben sind, umso mehr Vorsicht ist geboten.
Die meisten Farben und Lacke sind mehr oder weniger giftig. Sogar die sogenannte (speichelresistente) Spielzeugfarbe ist nicht für Wellensittiche geeignet, da diese Farbreste beim Knabbern verschlucken können.
Mögliche Risiken:
- Aufnahme von schädlichen Inhaltsstoffen bzw. Giften über den Speichel beim Knabbern
- Verschlucken von Farbsplittern bei speichelresistenter Farbe und Aufnahme der schädlichen Stoffe über den Verdauungstrakt
Alternativen:
- Lebensmittelfarbe gefärbte Produkte
- Selber färben
Beschichtetes Spielzeug
Verschiedene Produkte, wie z.B. Futterbälle, sind mit Kunststoff beschichtet oder auch verzinkt.
Mögliche Risiken:
- Verschlucken von Kunststoffpartikeln
- Vergiftung durch Zink
Alternativen:
- Edelstahl (ohne jede Beschichtung)
- geeigneten Naturmaterialien (z.B. Weide)
Seile, Bänder und Ketten
Dünne Fäden und Fransen
Jegliche Art von dünnen Fäden, egal ob es sich dabei um Wollfäden, Bast oder kaputte Baumwollseile handelt, stellen eine große Gefahr für Wellensittiche dar.
Mögliche Risiken:
- Verheddern in den Fäden mit den Füßen
- Erdrosseln durch um den Hals gewickelte Fäden
Alternativen:
- Fransen entsprechend kürzen
- ggf. Lederschnüre (natürlich gegerbt)
Seile bzw. Bänder
Vor allem gekaufte Spielsachen verwenden oft eher ungeeignete Seile, die man am Besten schnell gegen geeignete Materialien austauschen sollte.
Mögliche Risiken:
- Abknabbern und Verschlucken von Fasern ( ⇒ Faserknäuel im Kropf )
- Auffasern der Seile in dünne Fäden (siehe oben)
- Vergiftungen durch chemische Zusätze (industriell hergestellte Seile)
Alternativen:
- Lederschnüre (natürliche gegerbt)
- geflochtene (!) Baumwollschnüre
Ketten
Die richtige Auswahl der Größe der Kettenglieder und das Material sind bei diesen bedeutsam.
Mögliche Risiken:
- Vergiftungen durch verzinkte Ketten
- Durchrutschen mit dem Fuß bei zu großen Kettengliedern
- Hängenbleiben mit der Kralle in zu kleinen Kettengliedern
- Nicht komplett geschlossene bzw. verschweißte Kettenglieder (Verletzung an Graten)
Alternative:
- Edelstahlketten mit der richtige Größe der Kettenglieder
Bastelmaterialien
Auch bei der Auswahl von Bastelmaterialien sollte man Vorsicht walten lassen. So sollte man z.B. selbst gesammelte Naturmaterialien stets reinigen (z.B. Vogelkot) oder sogar sterilisieren.
Mögliche Risiken:
- Verunreinigungen und Keime bei Naturmaterialien (z.B. Vogelkot) oder auch bei Toilettenrollen
- Beschichtungen, Kleberreste oder Heftklammern bei Papier oder Karton
- Ballengeschwüre durch gedrechselte Hartholzstangen ( ⇒ Naturäste)
- Steckenbleiben in Röhren mit zu geringem Durchmesser (z.B. Küchenrollen)
Maßnahmen:
- Gesammelte Naturmaterialien gründlich reinigen
- Unbeschichtetes Papier bzw. Karton verwenden und ggf. Heftklammern entfernen
- Naturäste anstatt Hartholzstangen verwenden
- Bei Röhren auf ausreichenden Durchmesser achten. Keine Klo- oder Küchenrollen verwenden.