Krankheitszeichen bei Wellensittichen

Krankheitszeichen bei Wellensittichen

Nachdem Wellensittiche, wie auch andere Vogelarten, Krankheiten und Schmerzen, soweit das möglich ist verbergen, ist es besonders wichtig Krankheitszeichen möglichst frühzeitig zu erkennen.

Wenn man nicht weiß, worauf man achten muss, bemerkt man Krankheiten oft erst im fortgeschrittenen Stadium oder im schlimmsten Fall erst, wenn der Vogel tot von der Stange fällt.

Verhalten als Krankheitszeichen

Grundsätzlich muss man jede Verhaltensänderung genau beobachten, da diese ein Hinweis auf eine Krankheit oder ein anderes Problem sein könnt.

Kranke Wellensittiche sind in der Regel ruhige und vielleicht sogar apathisch, sprich sie zeigen kaum noch Interesse an dem, was um sie herum passiert.

Besonders verdächtig ist es, wenn ein vorher scheuer Vogel plötzlich „zahm“ zu sein scheint und sich womöglich sogar anfassen lässt.

Hier einige mögliche Verhaltensänderungen:

  • spielt bzw. knabbert deutlich weniger
  • bleibt im Käfig sitzen
  • plustert sich auf, wenn er sich unbeobachtet fühlt
  • steckt auch tagsüber häufiger den Kopf in sein Gefieder
  • schläft ungewöhnlich viel
  • wird im Gegensatz zu sonst von den anderen Wellensittichen gejagt und gehackt

Körperhaltung als Krankheitszeichen

Schlafhaltung

Während gesunde Wellensittich beim Schlafen häufig ein Bein anziehen, halten sich kranke Vögel meist mit beiden Füßen an der Sitzstange fest.

Wenn allerdings tagsüber immer wieder dasselbe Bein hochgezogen bzw. geschont wird, könnte das auf Probleme bzw. eine Verletzung des Fußes hinweisen.

Sitzhaltung

Sitzt der Wellensittich ständig mit aufgekrümmten Rücken und nach unten gebogenen Schwanz dar, könnte das auf Veränderungen oder Schmerzen im Bauchbereich (z.B. Darmerkrankungen, Tumore, usw.) hindeuten.

Ein deutlich verstärktes Wippen mit den Schwanzfedern im Rhythmus der Atmung könnte auf eine akute Atemnot hinweisen. Bei starken Atembeschwerden ist zudem noch der Schnabel zu Luftholen geöffnet.

Da bei kranken Vögeln oft auch der Wärmehaushalt gestört ist, sträuben sie noch die Federn, um den Verlust an Körperwärme zu minimieren.

Ein sicheres Zeichen für eine Gesundheitsstörung sind zudem trübe, halbgeschlossene und tiefliegende Augen.

Ausscheidungen als Krankheitszeichen

Bei Wellensittichen werden Kot und Urin gleichzeitig ausgeschieden, wobei diese vor dem Austrocknen eine dickbreiige bis feste Konsistenz haben. Je nach aufgenommener Nahrung kann die Farbe des Kotes von schwarz über braun bis hin zu dunkelgrün variieren. In der Mitte ist dann noch deutlich ein weißlicher Klecks aus Harnsäure zu erkennen.

  • Bei Durchfall ist der eigentlich feste (meist schwarze) Kotanteil flüssig.
  • Bei Nierenerkrankungen hingegen „schwimmt“ der feste Kotanteil in flüssigem Urin und der weiße Fleck aus Harnsäure fehlt.

Gefieder als Krankheitszeichen

Auch ungewöhnliche Veränderungen des Gefieders können ein Anzeichen für eine Erkrankung sein.

  • verklebte Federn (z.B. an der Kloake)
  • kahle Stellen
  • stumpfes Federkleid
  • Verblassen oder Verfärben
  • abgebrochene Federn
  • übermäßig viele nicht enthülste nachwachsende Federn ( „Stacheln“ )

Schock

Durch übermäßigen Stress, Blutverlust, Verletzungen usw. kann der Wellensittich in einen Schockzustand fallen.

Symptome hierfür können sein:

  • Sitzen auf dem Boden (gespreizte Flügel) oder Seitenlage
  • geschlossene Augen
  • aufgeplustertes Gefieder
  • fehlender Fluchtreflex
  • gestörte Atmung
Schockzustand
Ein Schockzustand sollte stets als lebensbedrohlich angesehen werden.
Doris Quinten: „Ziervogelkrankheiten“, S. 36f. V. Kostka & M. Bürkle: „Basisversorgung von Vogelpatienten“, S. 66

Weitere Informationsquellen:

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