Wellensittiche sind äußerst kommunikative Vögel, die mit einem breiten Repertoire an Lautäußerungen und Geräuschen ihre Gefühle ausdrücken. Ihr Verhalten ist vielfältig und reicht von leisen Zwitschertönen bis hin zu energischen Drohrufen.
Positive Lautäußerungen
Plappern & Singen
Wenn sich Wellensittiche sicher und wohlfühlen, lassen sie einen fröhlichen, plaudernden Gesang hören, den man auch als „Wohlfühlgesang“ bezeichnet. Jeder Vogel hat dabei seinen eigenen, individuellen Stil.
Schnabelknirschen
Dieses leise, knirschende Geräusch ist ein Zeichen von Entspannung und Zufriedenheit. Es tritt häufig auf, wenn die Vögel sich ausruhen oder schlafen wollen.
Lautäußerungen mit Partner
Balz & Partnergesang
Während der Balz singt der Hahn einen melodischen, perlenden Gesang, um die Henne zu beeindrucken. Interessanterweise kann dieser Gesang auch anderen Hähnen gelten. Hennen hingegen singen nur selten für ihren Partne
Brummen
Beim gegenseitigen Schnäbeln oder wenn ein Wellensittich vom Partner gekrault werden möchte, ist oft ein sehr leises Brummen zu hören.
Partnerfütterung
Wenn eine Henne von einem Hahn gefüttert wird, sind häufig zirpende und quietschende Laute zu vernehmen – ein Zeichen von Vertrauen und Zuneigung.
Drohendes Gurren
Bei Paaren oder auch bei eng befreundeten Wellensittichen kann man teilweise ein drohendes Gurren hören, wenn sich ein dritter Vogel nähert.
Neutrale Lautäußerungen
Kontaktrufe
Mit lauten, einsilbigen und wiederholten Kontaktrufen bleiben Wellensittiche untereinander in Verbindung. Diese Rufe erklingen besonders, wenn ein Vogel Anschluss sucht oder seinen Partner ruft. Sie klingen meist wie ein absteigendes „Tschilpp“ und werden individuell variiert.
Pfeifen
Bei Überraschungen oder Erstaunen lassen Wellensittiche ein kurzes, ansteigendes Pfeifen hören, das fast fragend wirkt.
Gefiederschütteln
Während der Gefiederpflege entsteht durch kräftiges Schütteln ein deutliches Rascheln. Da dieser Laut nicht mit der Stimme, sondern durch die Bewegung der Federn erzeugt wird, spricht man auch von einem „Instrumentallaut“1Fachbegriff aus der Vogelkunde.
Negative Lautäußerungen
Drohlaute
Fühlt sich ein Wellensittich bedroht oder gestört, äußert er dies durch scharfe, schrille Keckerlaute oder ein gepresstes Schimpfen.
Vor einem Angriff stößt er dann noch schrille Alarmschreie aus, die ähnlich schrill sind wie die Alarmrufe unserer heimischen Amseln2siehe Birds Online: „Drohrufe“.
Keckern
Mit diesem Geräusch drückt der Wellensittich allgemeinen Unmut aus. Das Lautspektrum reicht dabei von gepresst und fast tonlos bis hin zu deutlichen Drohlauten.
Protest
Protestlaute klingen meist energisch und sind ein Zeichen von Missfallen oder Ablehnung.
Laute bei Erkrankungen
Ächzen
Bei übergewichtigen Wellensittichen kann man oft beim Fliegen oder einer anderen körperlichen Anstrengung ein Ächzen vernehmen. Auch wenn Übergewicht nicht direkt eine Erkrankung ist, so ist dieses doch die Ursache von Folgeerkrankungen.
Dieses Geräusch deutet somit auf einen dringenden Handlungsbedarf hin, wie z.B. den Wechsel zu einer Futtermischung mit 10-20% Grassamen.
Knackende, piepsende Atemgeräusche
Wenn man vor allem abends und nachts knackende oder piepsende Atemgeräusche wahrnehmen kann, deutet das auf nachtaktive Luftsackmilben hin.
In diesem Fall muss natürlich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Lautes Atmen
Dieses Geräusch deutet in der Regel auf Atemprobleme hin, die verschiedene Ursachen haben können und somit von einem Tierarzt abgeklärt werden müssen.
- 1Fachbegriff aus der Vogelkunde
- 2siehe Birds Online: „Drohrufe“