Allgemeine Informationen
- Titel: „Böser Jerry, komm!“
- Autor: Nicole Oelze
- Verlag: BoD
- ISBN: 978-3755747680
- Preis: 9,90€
Klappentext
„Hellwache Kulleraugen, fluffiges Federkleid, die Stirn eines Denkers und das Herz eines Abenteurers: Das ist Jerry.
Doch der junge Wellensittich stößt mit seiner temperamentvollen Art nicht überall sofort auf Gegenliebe – Ganz im Gegenteil.
In seinem neuen Zuhause …“
Autorin
Bereits im Kinder- und Jugendalter war Nicole Oelze vom Schreiben fasziniert und schrieb somit später neben ihrem eigentlichem Beruf immer wieder kleine „Geschichten des Lebens“.
Mit der Geburt ihrer Tochter entstanden auf Grund deren „unaufhörlichen Bitten“ dann im Laufe der Zeit einige Kurzgeschichten für Kinder, die sie dann 2016 in ihrem ersten Buch „Mamas Geschichten für Dich – Kurzgeschichten für Kinder“ veröffentlicht hat.
Im Jahr 2022 beschloss sie den nächsten Schritt zu gehen und ihrem Wellensittichfreund JERRY aus Kindertagen in dem Buch „Böser Jerry, komm!“ neues Leben einzuhauchen und seine Geschichte aus der Vogelperspektive zu erzählen.
Geschichte
In diesem Buch ist nicht nur ein Wellensittich mit dabei, sondern dieser ist die Hauptperson in demselben. Zudem wird sein Leben mit all seinen Erfahrungen und Abenteuern auch noch direkt aus der „Vogelperspektive“, also aus der Sicht von Jerry selber, erzählt.
Die Geschichte von Jerry spielt in einer Zeit, in der man Wellensittiche noch alleine in kleinen Käfigen gehalten hat und so mancher Wellensittichbesitzer wird somit zumindest anfangs mit ihm mitleiden.
Das Buch „Böser Jerry, komm!“ dürfte somit wohl bei den meisten Wellensittich-Besitzer sofort das Interesse wecken.
So interessant und unterhaltsam das ganze Buch ist, bin ich anfangs gleich über ein kleines Problem gestolpert.
Denn beim Lesen der ersten paar Seiten kamen mir ernsthafte Zweifel, ob es eine gute Idee war dieses Buch zu rezensieren. Das erste Kapitel beginnt, was anfangs durchaus logisch erscheint, mit dem Schlüpfen von Jerry, wirkte aber auf mich sogleich viel „zu gewollt“ und zu weitschweifig mit einem Übermaß an Adjektiven.
Spätestens bei der etwas seltsamen Episode mit der Petersilie hätte ich das Buch normalerweise weggelegt, was bei einer Rezension natürlich nicht in Frage kam.
ABER, zum Glück gibt es hier noch ein „Aber“, sonst wäre ich mit meiner Rezension in durchaus in arge Bedrängnis geraten, das Ganze ändert sich zum Glück sobald Jerry in seinem neuen Zuhause ankommt. Spätestens als Jerry in seiner neuen Familie sich eingelebt hat und endlich auch mal Freiflug bekommt, liest sich die Geschichte wirklich gut und ist sehr unterhaltsam.
Nachdem das erste Kapitel überwunden war, habe ich das restliche Buch dann tatsächlich in einem Zug durchgelesen.
Anders als ich beim Lesen des Klappentextes vermutet habe, handelt es sich nicht um die Abenteuer eines entflogenen Wellensittich, sondern um die „Lebensgeschichte“ von Jerry in seiner Familie mit all den verschiedenen (nicht immer ganz ungefährlichen) Abenteuern, die er dort erlebt und zu den geflügelten Worten „Böser Jerry …“ führen.
Bei all den Erlebnissen von Jerry gerät man, als „verantwortungsvoller Wellensittichbesitzer“, immer wieder in die Situation, wo man überlegt, ob man nun schmunzeln darf oder lieber die Hände über dem Kopf zusammen schlagen sollte, darüber, wie unbedarft man früher im Umgang mit Wellensittiche. So wird es wird wohl auch niemanden wundern, dass sich einige der „gefährlicheren“ Abenteuer in der Küche ereignen.
Kurzum erkennt man zum einem an so mancher Stelle seine eigene Wellensittich wieder und an anderen Stellen durchfahren einen Gedanken, wie „Wie konnte man früher nur!“. Gemeinerweise bekommt natürlich stets der „böse“ Jerry für all die Ereignisse die Schuld, obwohl er genau genommen eigentlich nichts dafür konnte. Würde das Buch in der heutigen Zeit spielen, wäre der Titel wohl „Böser Felo“1 = Federloser, also Wellensittichbesitzer. 😉
Wie die Geschichte bei wellensittichlosen Menschen ankommt, kann ich natürlich nicht sagen, aber für Wellensittichbesitzer ist es definitiv eine durchaus unterhaltsame Lektüre, bei der man sich auch ab und zu mal selber auf die Schulter klopfen und sagen kann „Zum Glück mache ich das nicht so, wie man es früher gemacht hat“.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, wenn man mal das erste Kapitel außer Acht lässt (oder besser noch einfach überspringt), ist das Buch „Böser Jerry, komm!“ eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre für jeden Wellensittichbesitzer.
Auch der Blick in die Vergangenheit der Wellensittichhaltung und die Fehler die man damals unwissentlich gemacht hat, ist durchaus interessant und so man weiß nie, ob man jetzt schmunzeln, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen oder einfach beides gleichzeitig tun soll.
Ganz einfach, wir haben selber 2 Wellensittiche, die sehr neugierig sind und auch Dummheiten machen. Da hat es mich interessiert, was sie so denken.
Es ist sehr lustig und leicht zu verstehen.
Holt es euch, es gibt viel zu lachen.“
- 1= Federloser, also Wellensittichbesitzer