Ich heiße Elli und hatte bis vor Kurzem weder ein richtiges Zuhause noch einen Felo.
Elli in Not
Aber leider ist es dann voll dumm gelaufen und ich bin krank geworden, weil ich nicht genug Grünzeugs bekommen habe.
Das hat nicht nur voll wehgetan, sondern mein Felo fand mich plötzlich nicht mehr hübsch und hat mein Bild in solch ein Portalding gestellt. Voll komisch, habe noch nie von einem Tierarzt mit so einem komischen Namen, wie „E-Bähh“ oder so ähnlich gehört.
Wellensittiche – Zweite Chance für Notvögel
Aber ich hatte trotzdem voll viel Glück und bin weder bei diesem „EBähh“ noch in diesem Tierheim-Dingens gelandet, sondern es sind ein paar nette Damen gekommen und haben mich gerettet und mitgenommen.
Auch wenn sie bei meinem Anblick zuerst entsetzt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben, waren sie voll lieb und haben mir einen Käfigplatz gegeben.
Die sind dann auch mit mir zu einem richtigen Tierarzt gegangen, der mich untersucht hat und irgendetwas mit „Sinusitis“ oder so gemeint hat. Nachdem ich Medikamente bekommen hatte und die netten Damen mich mit irgendeinem komischen Zeugs bedampft hatten, hat es auch gleich schon viel weniger wehgetan und mein armes Auge war auch nicht mehr ganz so dick.
Neues Zuhause?!?
Als ich fast schon wieder gesund war, meinten die netten Damen, dass sie einen neuen Felo mit einem Fußgänger-Kumpel für mich gefunden hätten. Da ich nicht so richtig fliegen kann, wär’s voll blöd, wenn ich immer alleine da unten sitze, während alle anderen sich oben in der Luft tummeln.
Am Sonntag wollen sie mich dann auf die große Reise zu meinem neuen Zuhause schicken.
Berlin – Würzburg
Heute ist es so weit und ich werde mich wie die Zugvögel auf eine voll weite Reise begeben.
Nachdem das mit dem Fliegen aber nicht so wirklich klappte, haben mir meine neuen Freundinnen eine Mitfahrgelegenheit besorgt und mich reisefertig gemacht.
Zwischenhalt
Puuuuh, war das lang. Fast 7 Stunden hat die Fahrt dann gedauert. Voll öde und nicht einmal aus dem Fenster durfte ich schauen und die Landschaft betrachten. Soll den Fahrer ablenken oder so, wenn ich da herumflattere und ein wenig herausschaue, haben sie gemeint.
Aber endlich ist es geschafft und ich werde vom Auto in so einen riesigen Felo-Wohnkäfig gebracht. Dort werde ich kurzerhand umquartiert.
Muss wohl so etwas wie ein Jugendherbergskäfig sein, so klein wie der ist. Aber wenigstens kann man wieder was sehen und es gibt sogar echte Naturholzsitzstangen für meine zarten Füßlein.
Eigentlich wollte ich noch einen Stadtrundflug machen, wo ich schon mal in Würzburg bin. Aber der „Carlag“ macht mir zu schaffen und so beschließe ich erst einmal, mich auf die faule Feder zu legen.
Habe super geschlafen, bin heute topfit und bereit für neue Abenteuer. Nachdem ich dafür aber noch bis morgen warten muss, habe ich mich erst mal dem Korkdingens gewidmet, das offenbar im Preis inbegriffen ist.
Die Küche in meinem Übergangsquartier ist echt klasse und es gab heute eine „Australische Hirsekomposition an Löwenzahnsalat“. Voll lecker!
Ansonsten gibt es nichts Besonderes zu berichten. Also dann bis morgen.
Würzburg – Kaufbeuren
Nachdem mein neues Transportmittel größer ausgefallen ist, als erwartet, hat mein neuer Felo dieses kurzerhand in ein „Wohnmobil“ (bzw. mobile Wohnbox) umgewandelt und ich werde wohl nun 1. Klasse reisen.
Der große Tag ist gekommen und heute werden wir in mein neues Zuhause fahren.
Nach dem Frühstück packt mich mein neuer Felo in mein „Wohnmobil“ und wir machen uns auf zum Bahnhof. Voll cool! Auf dem Weg gibt es so viele neue Geräusche.
Endlich ist es so weit, eines dieser Zug-Dingens ist angekommen und mein Felo parkt mein Wohnmobil darin. Besonders spannend sind diese Zugfahrten wirklich nicht und auch hier darf man leider nicht aus dem Fenster schauen. Aber zum Glück dauert es dieses Mal nur 4 Stunden.
In Kaufbeuren angekommen, steigt mein Felo mit mir noch in so ein großes Busauto und ab geht es nach Neugablonz, wo mein zukünftiges Zuhause ist. Der Busfahrer war voll neugierig und wollte unbedingt in mein tolles Wohnmobil hineinschauen und ich durfte dann sogar ohne Fahrkarte mitfahren.
Mein neues Zuhause
Endlich ist es so weit und ich bin in meinem neuen Zuhause angekommen und lerne endlich meine neuen Kumpels kennen. Mein Felo setzt mich kurzerhand in einen Ein-Zimmer-Käfig, damit ich die anderen Wellis in Ruhe kennenlerne.
Sind alle noch ein wenig schüchtern, aber vielleicht haben sie noch nie einen Australischen Schecken gesehen. Aber zumindest kann ich schon mal meinen Fußgänger-Kumpel Emil kennenlernen, nachdem mein Felo ihn netterweise in meinen Kennenlern-Käfig gesetzt hat.
Auf zu neuen Untaten! Heute ist Abenteuertag angesagt, denn ich darf mein neues Zuhause erkunden. – Mann, da gibt es viel zu entdecken.
Voll cool sage ich euch, denn es gibt total praktische Fußgängerwege zwischen den Kletterästen und dann noch einen Fußgänger-Highway vom Kletterpark-Käfigdach über das Spielplatz-Quarantänekäfigdach bis hin zum Eck-Wandspielplatz bei der Felo-Sofa-Sitzstange.
Es ist geschafft! Ich bin jetzt unter neuem Namen im Welli-Zeugenschutzprogramm in meinem neuen Zuhause, wo mich mein alter Besitzer niemals wiederfinden wird. Nennt mich einfach „Jule“. So wie in dem Buch „Jule und die Seeräuber“ von Astrid Lindgren.
Mein Felo hat gesagt, wenn ich nicht von den netten Damen gerettet worden wäre, hätte ich wohl auch eine solche Augenklappe wie ein Pirat gebraucht und deshalb bin ich nun Jule, die (fast) Seeräuber-Welli.
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