Krankheitsvorbeugung

Krankheitsvorbeugung

Zur Krankheitsvorbeugung gibt es einige wichtige Dinge bei der Ernährung , dem Trinkwasser und auch bei der Wahl der Sitzgelegenheiten zu beachten.

Ernährung

Nachdem viele Erkrankungen auf eine Fehl- oder Mangelernährung zurückzuführen sind, ist es in der Regel eine gute Idee sich nicht auf die Werbeversprechen der handelsüblichen Marken zu verlassen.

Erkrankungen aufgrund falscher Ernährung

Als Hauptfutter sollten die Wellensittiche eine Körnermischung mit mindestens 10% Grassamen und möglichst ohne Ölsaaten (Übergewicht!) erhalten.

Körnermischung (Hauptfutter)

Körnermischungen

Zudem sollte man darauf achten, dass die Mischung keinen Zucker bzw. Honig und auch keine anderen unerwünschte Inhaltsstoffe (z.B. Bäckereierzeugnisse usw.) enthält.

Körnermischungen

Frischfutter

Um den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken, ist es zwingend notwendig, dass Wellensittiche mehrmals in der Woche Frisch- bzw. Grünfutter erhalten.

Frischfutter ist somit ein besonders wichtiger Teil bei der Krankheitsvorbeugung

Sollte sie das nicht bereits vom Züchter kennen, ist es unerlässlich diese mit viel Geduld dazu zu bewegen, von dem „unbekannten“ Futter zu probieren. Wenn sie dieses erst einmal kennen gelernt haben, werden sie sich in der Regel sogar darum streiten.

Frischfutter mit Welli

Wildkräuter, wie Löwenzahn und Spitzwegerich, sind hierbei besonders empfehlenswert, da diese meist einen höheren Nährstoffgehalt als Salat und Gemüse aufweisen.

Frisch- und Grünfutter

Grit

Da Vogelsand und Grit für die Zerkleinerung der Nahrung im Magen und somit für die Verdauung unerlässlich sind, sollte unabhängig vom Einstreu immer noch zusätzlich Grit zur Verfügung stehen.

Aus hygienischen Gründen sollte man Grit in einem extra Gefäß und nicht als Zugabe zum Vogelsand anbieten.

Krankheitsvorbeugung beim Zubehör

Wassernäpfe und deren Reinigung

Nachdem das Trinkwasser des Wellensittich schnell verkeimen kann, ist nicht nur der tägliche Wasserwechsel wichtig, sondern auch die Wahl des Trinkgefäßes und besonders dessen sorgfältige Reinigung.

Somit ist die Hygiene beim Trinkwasser ein weiterer wichtiger Bestandteil der Krankheitsvorbeugung.

Auch die gefährlichen Trichomonaden (Geißeltierchen) können leicht über das Trinkwasser übertragen werden.

Bereits nach einem Tag kann man häufig am Boden der Trinkgefäße einen schleimig, schmierigen Belag (Bakterienfilm) feststellen, in dem sich die Bakterien befinden und vermehren.

Wasserspender

Besonders die beliebten Wasserspender sind hygienisch äußerst problematisch:

  • In fast geschlossenen Gefäßen, wie einem Wasserspender, können sich Bakterien innerhalb von wenigen Stunden millionenfach vermehren, was durch hohe Temperaturen (z.B. im Sommer) noch beschleunigt wird.
  • Mit zunehmenden Alter bilden sich im Plastik immer mehr Mikrorisse, in denen sich zusätzlich Keime festsetzen.
  • Da diese aus Plastik sind, lassen sie sich weder mit kochendem Wasser noch im Backofen sterilisieren.

Sollte man trotzdem einen Wasserspender verwenden wollen, müssen folgenden Dinge beachtet werden.

  • Täglicher Wasserwechsel (im Sommer ggf. häufiger) und Austausch des Wasserspenders
  • Tägliche Reinigung mit heißen Wasser und einer Flaschenbürste. Danach 24 Stunden durchtrocknen lassen, um sicher zu stellen, dass z.B, auch Geißeltierchen usw. abgetötet werden.
  • Regelmäßiger Austausch durch einen neuen Wasserspender, bevor sich zu viele Mikrorisse und Kratzer bilden.

Offene Näpfe

Deutlich besser sind offene Näpfe aus Edelstahl oder Glas geeignet, da diese sich nicht nur besser reinigen lassen, sondern auch ggf. im Backofen leicht sterilisiert werden können.

Aber auch hier gibt es wichtige Dinge zu beachten:

  • Täglicher Wasserwechsel (im Sommer ggf. häufiger) und Napfwechsel.
  • Reinigung des gebrauchten Napfes mit heißen Wasser und einer Bürste.
  • Gereinigten Napf anschließend 24 Stunden durchtrocknen lassen, um sicher zu stellen, dass z.B, auch Geißeltierchen usw. abgetötet werden.
  • Napf so platzieren, dass das Wasser möglichst nicht mit Kot verunreinigt werden kann.
  • Wenn nötig Kalkschichten entfernen, da sich darin leicht Keime festsetzen können.

Futternäpfe

Futterspender

Futterspender sind zwar hygienisch nicht so bedenklich, wie die Wasserspender, aber diese sind für Wellensittiche trotzdem nicht besonders gut geeignet.

Hierfür gibt es folgende Gründe:

  • Diese verleiten Wellensittiche zu einer übermäßigen Futteraufnahme.
  • Diese funktionieren nicht zuverlässig und es kann vorkommen, dass kein Futter mehr nachrutscht.

Sollte man diese trotzdem verwenden wollen, ist es zwingend notwendig, diese täglich zu kontrollieren, damit die Wellensittiche bei nicht nachrutschendem Futter nicht trotz gefülltem Futterspender verhungern.

Offene Näpfe

Näpfe aus Edelstahl oder Glas hingegen sind deutlich besser geeignet und lassen sich zudem leichter reinigen bzw. auch sterilisieren.

Aber auch hier gibt es wichtige Dinge zu beachten:

  • Näpfe so platzieren, dass diese möglichst nicht mit Kot verunreinigt werden können.
  • Möglichst einen Futternapf pro Vogel zu Verfügung stellen (Ausnahme: größere Schwärme).
  • Futter täglich ausleeren und durch neues Futter ersetzen (Reste ggf. entspelzen).
  • Futter nicht unbegrenzt anbieten, sondern rationieren (2 TL pro Vogel).
Tägliches Entspelzen
Wenn das Futter nicht täglich gewechselt bzw. entspelzt wird, kann es passieren, dass die Wellensittiche das restliche Futter unter der Spelzenschicht nicht mehr erreichen können und womöglich verhungern.

Sitzstangen

Ein oft unterschätzer Teil der Krankheitsvorbeugung ist die Wahl der richtigen Sitzstangen.

Mitgelieferte Sitzstangen

Auch wenn die bekannten Sitzstangen aus gedrechseltem Hartholz oder Plastik nahezu jedem Käfig standardmäßig beiliegen sind diese denkbar ungeeignet:

  • Durch den zu geringer Durchmesser müssen sich die Vögel mit „aller Kraft“ festhalten. Zudem ist aufgrund dessen auch keine natürliche Abnutzung der Krallen möglich.
  • Der einheitlicher Durchmesser und die völlig gleichmäßige Oberfläche, erlaubt nur eine einzige Fußstellung, wodurch immer die gleichen Punkte des Fußes belastet werden. Dadurch können sich im Laufe der Zeit Ballengeschüre an diesen Stellen bilden.
  • Die glatte Oberfläche bietet den Füßen nur wenig Halt, so dass diese unentwegt rutschen.
  • Durch die Verwendung von Hartholz oder Plastik und die zweiseitig Befestigung, können die Sitzstangen beim Landen nicht nachfedern, was eine große Belastung für die Gelenke darstellt.

Geeignete Sitzgelegenheiten

Um die oben genannten Probleme zu vermeiden, sollte man ausschließlich Sitzstangen aus Naturholz (bzw. Kork) in unterschiedlichen Durchmessern verwenden.

Die Vorteile sind:

  • Unterschiedliche Dicke und eine ungleichmäßige Oberfläche
  • Federn beim Anflug nach und schonen so die Gelenke (vgl. Boden einer Turnhalle)
  • natürliche Abnutzung der Krallen
  • Rinde kann abgeknabbert werden (zusätzliche Mineralstoffe)

Zudem sollten zusätzlich noch Sitzgelegenheiten angeboten werden, bei denen der Vogelfuß waagrecht aufliegen kann:

  • Korkast-Sitzscheiben
  • Astscheiben (z.B. Obstbaum, Birke, usw.)
  • Sitzbretter

Badegelegenheit

Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln baden Wellensittiche eher selten. Das liegt wohl daran, dass diese in Australien sich in den Trockenperioden für die Gefiederreinigung mit der Taufeuchtigkeit begnügen müssen.

So nutzen viele Wellensittiche auch gerne feuchte Salatblätter als alternatives „Taubad“.

Badehäuschen und Badeschalen

Folgende Dinge sollte man beachten:

  • Man sollte ein helles Badehaus wählen, da Wellensittiche ungern in dunkle Behälter gehen.
  • Badeschalen sollte nur ca. 3cm hoch mit Wasser gefüllt werden.
  • Der Boden muss bei beiden gerillt bzw. geriffelt sein, damit diese beim Baden nicht ausrutschen können.
  • Wenn nötig Kalkschichten entfernen, da sich darin leicht Keime festsetzen können.

Nach dem Baden sollte das Wasser möglichst bald ausgeleert bzw. ausgetauscht werden, da die Wellensittiche oft ins Wasser koten. Da diese auch aus dem Badewasser trinken, ist Hygiene hier besonders wichtig.

Sprühflasche

Manche, aber nicht alle, Wellensittiche mögen es auch (besonders an heißen Tagen), wenn sie mit einer Sprühflasche (Sprühnebel) bespritzt werden.

Hierbei sollte man auch stets frisches Wasser verwenden und auf peinliche Sauberkeit bei der Sprühflasche achten, so dass sich keine Keime und Pilze bilden können.

Weiterführende Informationen:

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