Das man sich bei gekauften Wellensittich-Zubehör nicht immer darauf verlassen kann, dass diese zu 100% für diese geeignet und ungefährlich sind, wird der eine oder andere vielleicht schon festgestellt haben.
Vor allem stellen oft die bei Wellensittich-Spielzeug und -schaukeln verwendeten Seile und Bänder oft ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.
Dabei gibt es drei große Probleme:
- Die Wellensittiche knabbern abstehende Faser ab und verschlucken diese.
- In langen Fasern können sich die Wellensittich mit Kopf oder Füßen verfangen.
- Bei der Herstellung werden Substanzen verwendet, die giftig für Wellensittiche sind.
Gefahren für Wellensittiche
Verschlucken von Fasern
Manche Wellensittiche knabbern die abstehenden Fasern nicht nur ab, sondern verschlucken diese auch.
Aus diesen verschluckten Fasern kann sich ein regelrechtes Faserknäuel im Kropf bilden, auf dem sich dann Bakterien ansammeln, die dann eine Kropfentzündung verursachen können.
Zudem kann so ein Faserknäuel fast den ganzen Kropf ausfüllen, so dass dann kaum noch Platz für Körner bleibt.
So ein Faserknäuel kann dann nur noch mittels einer Operation entfernt werden.
Verfangen in den Fasern
Längere Fasern sind besonders gefährlich, da sich ein Wellensittich darin mit dem Kopf oder den Füßen verfangen kann. Im schlimmsten Fall kann das tödlich für diesen enden.
Im Gegensatz zum Verschlucken der Fasern kann man dieses Problem leicht beheben, indem man lange Fasern oder Fransen entsprechend kürzt, so dass diese keine Gefahr mehr darstellen.
Vergiftungen
Vor allem industriell hergestellten Seile und Bänder sowie nicht natürlich gegerbten Lederbänder können chemische Substanzen enthalten, die bei der Herstellung eingesetzt werden und für Wellensittiche giftig sind. Nachdem diese alles beknabbern, nehmen sie dann auch die Giftstoffe auf, selbst wenn sie keine Fasern verschlucken.
Problematische Seile und Bänder
Sisalseile
Diese sind bei Wellensittichen sehr beliebt und werden gerne beknabbert. Folglich werden diese auch bei den meisten gekauften Spielzeugen und Schaukeln verwendet.
Solange die die Sisalfasern lediglich abgeknabbert werden, können diese durchaus verwendet werden. Problematisch wird es allerdings, wenn einzelne Wellensittiche die Fasern nicht nur abknabbern sondern auch verschlucken.
Gedrehte Seile
Viele Seile aus z.B. Baumwolle, Hanf oder Jute sind meist zusammen gedreht und zerfasern, wenn diese angeknabbert werden. Dadurch besteht relativ schnell die Gefahr, dass die Wellensittich in den Fasern verheddern oder verfangen können. Natürlich besteht dann auch das Problem des Verschluckens, genauso wie bei den Sisalseilen.
Chemische behandelte Seile und Bänder
Bei vielen v.a. industriell hergestellten Seilen kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese bei der Herstellung chemisch behandelt wurden und somit für Wellensittiche giftige Stoffe enthalten.
Vor allem bei Lederschnüren muss man deshalb darauf achten, dass diese natürlich gegerbt wurden.
Nachdem Wellensittich die Seile und Bänder mit Sicherheit beknabbern, besteht dann die Möglichkeit einer Vergiftung, selbst wenn sie diese nicht verschlucken.
Bänder aus Bast
Selbst bei Naturbast besteht die Gefahr, dass dieser schnell stark zerfasert, womit ein hohes Risiko besteht, dass sich Wellensittiche in den Bastfasern mit den Füßen verheddern oder sich mit dem Kopf darin verfangen und erdrosseln.
Geeignete Seile und Bänder
Geflochtene Baumwollseile
Im Gegensatz zu den gedrehten Baumwollseilen, zerfasern die geflochtenen Seile so gut wie gar nicht. Ich konnte bei meinen eigenen Wellensittiche bisher noch nicht feststellen, dass sie aus einem geflochtenes Baumwollseil selbst Fasern herausziehen konnten.
Allerdings muss man auch bei diesen darauf achten, dass die Fasern an den Seilenden entsprechend gekürzt werden.
Natürlich gegerbte Lederbänder
Bei Lederbändern muss man lediglich darauf achten, dass das Leder natürlich gegerbt wurde und somit keine giftige Substanzen bei der Herstellung verwendet wurden.
Seegras-Schnur
Seegras ist ein natürliches Material und soweit mir bekannt ist, stellen die Fasern kein Problem dar. Zudem ist die Seegras-Schnur relativ steif, was die Gefahr eines Verheddern minimieren sollte.