Allgemein
Der Kropf bei Wellensittichen und anderen Vögeln ist eine sackförmige Erweiterung der Speiseröhre. Dort werden die Körner gesammelt und aufgeweicht. Wenn sich aber z.B. dort abgeknabberten Fasern sammeln, die dann nach und nach von Bakterien besiedelt werden, kann das eine Kropfentzündung zur Folge haben. Aber das ist nur ein möglicher Grund.
Ursache
Eine Kropfentzündung kann durch Bakterien, Pilze oder manchmal auch durch Parasiten verursacht werden.
Bei einer Entzündung bildet die Kropfschleimhaut eine große Menge an einem zähen, trüben Schleim.
Besonders häufig sind davon Wellensittiche betroffen, die aufgrund einer einseitige Ernährung (kein Frischfutter) unter einem chronischen Vitamin A – Mangel leiden und besonders anfällig für Krankheitskeime sind.
Eine der häufigsten Ursachen sind Wassernäpfe, die nicht regelmäßig gereinigt werden und besonders die vermeintlich praktischen Wasserspender, da sich dort Bakterien und Pilze besonders leicht vermehren können.
Weitere Ursachen können sein:
- Fremdkörper (z.B. verschluckte Fasern / abgeknabberte Plastikteile)
- stark säurehaltiges Obst (Schädigung der Schleimhaut)
- Spiegel bzw. Plastikvögel (Reizung der Kropfschleimhaut durch Hochwürgen)
- Vitamin A – Mangel (Anfälligkeit für Krankheitskeime)
- Infektionen (z.B. Trichomonaden oder Megabakterien)
Symptome
Ein typisches Anzeichen ist das Würgen und Erbrechen, wodurch das Kopfgefieder über kurz oder lang von dem Kropfschleim (und auch Körnern) verklebt wird.
Zusätzlich kann es auch zu einem Durchfall kommen, wenn die Keime in den Darm gelangen und sich dort ansiedeln.
Die Wellensittiche sitzen dann oft aufgeplustert da und wirken apathatisch.
Therapie der Kropfentzündung
Als erste Hilfe und bis zur vollständigen Gesundung benötigt der Wellensittich zusätzliche Wärme. Dafür sollte er von einem Dunkelstrahler Tag und Nacht angestrahlt werden.
Vor der Antibiotika-Behandlung wird bzw. sollte der Tierarzt einen Kropfabstrich machen und diesen in ein Labor einsenden, um den Erregertyp zu bestimmen. Nur so ist eine gezielte Therapie möglich.
Bis die Labor-Ergebnisse verfügbar sind, wird bereits mit dem Verabreichen eines gut verträglichen Antibiotikum begonnen. Sobald der Erregertyp bekannt ist, wird die Therapie auf ein entsprechendes, wirksames Antibiotika umgestellt.
Bis die Entzündung abgeheilt ist, erhält der Wellensittich geeignetes weiches Futter, das den Kropf nicht reizt.
Injektionen mit Vitamin A über mehrere Wochen können das Kropfepithel stabilisieren.
Anschließend empfiehlt es sich den geschwächten Wellensittich über mehrere Wochen wieder „aufzupäppeln“, damit er keinen Rückfall erleidet.